Reihe: Der Anderen Meinung - Die Wahrheit liegt stets in der Mitte
Heideg Sieben vertritt in seinem philosophischen Beitrag die Auffassung, dass das Wissen eine Eigenschaft des Selbstbewusstseins ist, Erkenntnisse beliebig verfügbar zu machen, und seine eigentliche Bedeutung darin besteht, dem Einzelnen und mithin Leiblichen einer jeden Existenz das Allgemeine der ihm zugänglichen Information zu vermitteln. Das Wissen ist ihm die leibliche Antwort des einzelnen Menschen auf das ihm ansonsten nicht Begreifbare einer allgemeinen Information, die jedem Prozess, dem allein das Leben entstammt, zugrunde liegt. Es gilt ihm als Produkt des zum Selbstbewusstsein aufgestiegenen Urbewusstseins, als Ergebnis einer Verallgemeinerung der Wahrnehmung. Die Wahrheit bleibt dabei nur eine Idee, nichts Wahres oder Seiendes kann mit dem Wissen begriffen werden, das ist ihm nun im Fühlen als Einssein wie in der Vereiningung mit möglich.
Heideg Sieben:
Wissen, Schlüssel zum Begreifen des Allgemeinen
Wissen
als Beherrschung von Erkenntnissen
Wissen
beschreibt die Fähigkeit des Bewusstseins zur beliebigen Verfügung über die
Erkenntnisse und ist ab ausreichender Abstraktionshöhe zu Wissenschaft
kommunizierbar. Der Inhalt bestimmt sich nach der allgemeinen Belebung der Welt
und erschließt die Bedingungen der Prozesswirksamkeit allen Lebens.
Wissen
ist im Allgemeinen
eine Beschreibung der Fähigkeit des Bewusstseins,
sich der Erkenntnisse,
die man erlangt hat, beliebig bewusst zu werden. In der freien und jederzeitigen
Verfügbarkeit der Erkenntnisse liegt die eigentliche Bedeutung von Wissen. Im
Besonderen beschreibt Wissen in einer Bedeutung, wie sie vor allem der
Vorstellung von einer Wissenschaft zugrunde liegt, die beliebige Verfügbarkeit
aller Erkenntnisse, die eine solche Abstraktionsstufe erreicht haben, dass sie
Gegenstand der mittelbaren Kommunikation,
also einer Kommunikation mittels Symbole (wie
Buchstaben, Worte, Zahlen bzw. ihnen zugeordnete Begriffe), werden oder schon
geworden sind. Das ist die formale oder auch funktionale Beschreibung von
Wissen. Eine inhaltliche Beschreibung der Vorstellung von Wissen folgt aus dem
Zusammenhang des allgemeinen
Lebens. Damit ist die sich in einem andauernden Werden
auswirkende allgemeine Belebung der Welt gemeint. Wir beschränken uns hier, da
es um Eigenschaften des Menschen geht, auf die belebte Welt. Diese wird wie
alles andere nur dadurch hergestellt, dass die an den Prozessen, die das Leben
bewirken, Beteiligten eine ihnen vorgegebene Information
bestimmten Inhalts jeweils umsetzen und sich dabei in Übereinstimmung mit ihr
verhalten. Die Prozesse sind Teil eines Werdens. Das Leben selbst ist ein
Werden, jedes Leben, auch jedes einzelne Wesen kommt nur dadurch zustande, dass
die es bewirkenden Prozesse in Form
eines Zusammenwirkens aller Prozessglieder ablaufen und sich dabei stets
wiederholen, solange das Lebende lebt. Diese Prozesswirksamkeit allen Werdens
(und damit auch allen Lebens) ist das Ergebnis einer bestimmten Information, die
für jedes Prozessglied ein bestimmtes Verhalten vorgibt und mit der ein
bestimmtes Ziel verbunden ist. Der Vorgang lässt sich als die Errichtung eines
Systems umschreiben, das die beteiligten Prozessglieder durch ihr abgestimmtes
Verhalten bilden und das, wie jedes System, durch
ein ganz bestimmtes Ergebnis definiert wird. Die am Prozess beteiligten Glieder
wirken niemals allgemein, sondern stets nur einzeln und konkret und das
Erreichen des Prozessziels (dem Zustandekommen eines bestimmten Systems) hängt
ausschließlich von der Erbringung jedes einzelnen der Information konformen
Verhaltens (Beitrag) ab. Weichen Beiträge einzelner Glieder von der Information
ab, so gefährden sie das Prozessergebnis nur insoweit nicht, als in dessen
System eine bestimmte Toleranz vorgesehen ist, innerhalb derer Abweichungen von
beteiligten Gliedern mit einem besonderen hierauf gerichteten Verhalten anderer
Glieder ausgeglichen werden. Verhalten, das außerhalb solcher Toleranzen von der
Information abweicht, führt zum Scheitern des Prozesses, was der Mensch in Bezug
auf sein eigenes Leben etwa als Krankheit erfährt und wodurch er schließlich den
Tod
erleidet.
Das
durch Wissen beherrschbare Allgemeine der Information
Das
Selbstbewusstsein ermöglicht es den Menschen die ihn erzeugenden Prozesse zu
erkennen und nimmt die diesen Prozessen zugrunde liegende Information als
allgemein und gültig wahr, die Verfügbarkeit der Kenntnisse über dieses
Allgemeine ist das Wissen. Wissen steht nicht gleich mit der Information, ist
vielmehr die Reaktion auf deren Allgemeinheit, die es für den Einzelnen
beherrschbar macht.
Der
Mensch erfährt die Prozesswirksamkeit allen Werdens mittels seines
Selbstbewusstseins, das ihn die Prozesse, die ihn erzeugen, erkennen lässt
einschließlich dieser sich selbst
erkennenden Prozesse, und macht sie zur Grundlage seines eigenen Verhaltens in
Bezug auf das Verhalten anderer und ihrer Abstimmung untereinander, nach der
jeder daran Beteiligter zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort einen
bestimmten Beitrag erbringt (sich in bestimmter Weise verhält). Hierdurch
bewirken die Beteiligten mit ihrem abgestimmten Verhalten - dies im Sinne eines
bestimmten Prozesserfolges - für den Augenblick des Zustandekommens ein
bestimmtes Virtuelles,
virtuell, also scheinbar, nur deswegen, weil es ausschließlich vom Willen der
Prozessbeteiligten zustande kommt und als wirkungslos entfällt, wenn die
Beiträge in der jeweils erforderlichen Weise fehlen, etwa weil die Beteiligten
ihren Willen ändern. Auf der Grundlage dieser Virtualität entstehen Gesellschaft
und Kultur,
mithin selber nur als virtuelle Phänomene. Die Prozesswirksamkeit, gleich ob im
biologischen oder virtuellen Bereich, beruht auf der ausreichenden Umsetzung der
sie bestimmenden Information. Information ist seiner Natur nach stets etwas
Allgemeines, das heißt sie ist vom Empfinden und auch der Erkenntnis (die
bereits Ergebnis einer eigenen Verallgemeinerung ist) eines Einzelnen
unabhängig. Die Allgemeinheit ist gewissermaßen schon in der Natur der
Information begründet. Das menschliche Bewusstsein ist nun befähigt, die
Prozesse bestimmende Informationen zu erkennen. Solche Erkenntnis nennen wir
Wissen. Dabei steht Wissen nicht gleich mit dem Inhalt der Information, deren
unmittelbare Bedeutung sich in dem Übergang ihrer spezifischen Inhalte auf den
einzelnen Empfänger zum Zwecke ihrer Umsetzung erschöpft, also gewissermaßen
eindimensional fortschreitend. Wissen ist vielmehr die physische, also leibliche
Antwort auf die begriffliche Allgemeinheit der Information, indem ein Gehirn
befähigt wird, als Einzelnes dieser Allgemeinheit gegenüber selbständig zu
reagieren. Das ist eine wesentliche Eigenschaft des Selbstbewusstseins. Erst
dadurch dass die Allgemeinheit einer Information für den Einzelnen als denkender
Mensch beherrschbar wird, entsteht Wissen. Der aufgrund der damit bereits
vorgegebenen Allgemeinheit mögliche kommunikative
Austausch von Wissen lässt wiederum Wissenschaft entstehen.
Selbstidentität
des Informationsempfängers
Die
Aufnahme von Information kann zwar als kausaler Vorgang beschrieben werden, die
Vorstellung einer Wahrnehmung setzt aber eine Selbstidentität des Aufnehmenden
voraus, die auch ein Reagieren auf die Umsetzung des Wahrgenommenen zu erklären
vermag, Umstände, die man mit dem Übergang von der unbelebten zur belebten Natur
gleichsetzen könnte. Obgleich Zweifel an der Eindeutigkeit solcher Grenze
bestehen, lässt sich die Entwicklung zum Selbstbewusstsein nur mit Hilfe der
Entstehung einer Vorstellung der Identität verfolgen.
Dies
beruht somit alles auf einer Eigenschaft des Selbstbewusstseins, die sich aus
der eigenen Struktur der Befähigung zur Wahrnehmung nicht herleiten lässt.
Wahrnehmung lässt sich als Erstes als Bewusstwerdung bestimmter Reize begreifen.
Diese löst ein ganz bestimmtes, entsprechend einer bereits in dem wahrgenommen
Reiz vorliegenden Information
vorgesehenes Verhalten des Wahrnehmenden aus. Wir können dieses Modell auch
bereits auf die Vorgänge in der unbelebten Natur und deren Entstehen übertragen,
auch hier ist jeder Zustand Ergebnis der Prozesswirksamkeit eines Werdens, man
denke nur an die Atomtheorien. Wir machen uns das durch die Vorstellung von
Ursache und Wirkung begreifbar (wenn bei der Ursache dann
in der Wirkung) und bezeichnen
die Richtung der Wirkung als kausale Kraft (als Ergebnis einer entsprechend
gerichteten Energie). Dieser Vorgang kann aber genauso dadurch beschrieben
werden, dass sich entsprechend einer Information (als Bestimmung der
Richtung einer Kraft) verhält und hierdurch den Zustand ,
gegebenenfalls in einem abgestimmten Verhalten mit anderen, herstellt. Eigene
Bedeutung erhält diese Unterscheidung aber erst dann, wenn man für den die
Information aufnehmenden Teil eine eigene Identität auch in der Wahrnehmung
unterstellt, die erst diese selbst als Reaktion auf die vorliegende Information
begreiflich macht. Denn in dieser zweiten Erklärung des Prinzips der Kausalität
liegt bereits der Ansatz, der bloßen Rezeption der Information als
Wahrnehmungsvorgang eine selbständige Bedeutung zu geben, die aber nur auf einer
eigenen insoweit postulierten Identität gründen kann. Erst hierdurch gelangt man
etwa zu der Vorstellung, die Rezeption der Information als Wahrnehmung zu
begreifen, an der weitere nunmehr außerhalb der aufzunehmenden
Ausgangsinformation liegende Informationen beteiligt sind und so zu dem
Verständnis der Erkenntnis (als Wahrnehmung, Beurteilung und Gültigkeit) zu
gelangen. Wahrscheinlich hat man hierbei zugleich die Schwelle von der
unbelebten zur belebten Natur überschritten, indem man die Vorstellung einer
Informationsrezeptions-und Wahrnehmungsidentität mit dem Kern eines eigenen
Wesens verbindet. Dabei muss man sich indessen der Gefahr reiner Begrifflichkeit
bewusst sein, indem man Begriffe mit realen einzelnen Vorgängen fälschlich
gleichsetzt und hierbei zu zwar begrifflich sinnvollen aber nicht dem Einzelnen
entsprechenden Abgrenzungen kommt. Denn das Postulat einer eigenen
Wahrnehmungsidentität für den Übergang vom Unbelebten zum Belebten, wie sie sich
etwa aus der Vorstellung der selbständigen Korrektur eigenen Verhaltens im
Hinblick auf die vorliegende Information und dem entsprechenden Verhalten
anderer Beteiligter ergibt, stößt bereits dort auf Widerspruch, wo man auch
systemerhaltende Kräfte in der unbelebten Natur nachweisen kann. Auch hier
laufen rein kausal beschriebene Vorgänge wiederum unter Einfluss
systemkorrigierender ein System stützender Kräfte ab (Grundsatz der
Selbsterhaltung von Systemen). Die Zweifel dürften sogar so weit gehen, dass man
überhaupt keine eindeutig feststellbare Grenze zwischen dem unbelebten und
belebten Bereich nachweisen kann und wir müssen uns darüber klar sein, das wir
bereits den Schritt ins Metaphysische des Glaubens lenken, wenn wir die
Eindeutigkeit einer belebenden gerichteten Energie als allgemeine
Lebenskraft unterstellen. Auf der anderen Seite kann uns die Begrifflichkeit
unserer Vorstellungen nicht dazu zwingen, aus der nicht eindeutigen Möglichkeit
einer Grenzziehung zu folgern, dass sich in der Informationsaufnahme und deren
Erkenntnis und Gestaltung zu Wissen nicht dennoch etwas Wesen veränderndes
ereignet und sich dabei eine Vorstellung eigener Identität als grundlegendes
Unterscheidungsmerkmal von allem Unbelebten einstellt. Dies besteht in der
Annahme einer Einfügung eines Selbstbewusstseins in die Kette der
Informationsverarbeitung, ungeachtet der Festlegung des Punkts, wann oder ab
welcher Stelle dies geschehen sein mag. Ein solcher Ansatz wäre durchaus mit
einer Annahme zu vereinbaren, wonach der Übergang der unbelebten zur belebten
Natur fließend wäre.
Vom
Urbewusstsein zum Selbstbewusstsein
Das
Urbewusstsein umschreibt die Fähigkeit der Aufnahme und Umsetzung der die Welt
belebenden Kraft und deren Richtung und enthält im Ansatz bereits eine
Identitätsvorstellung und ein unspezifiziertes Realitätsgefühl im Sinne eines
"Alles ist real". Seine Wahrnehmung folgt allein dem Falsifikationsprinzip wie
auch die Evolution und selbst noch die menschliche Erkenntniskraft von ihm
geleitet ist. Es verfügt aber weder über eine Vorstellung von bestimmter
Wahrheit noch von Gültigkeit, Eigenschaften, die dem Bewusstsein erst mit seiner
Entwicklung zum Selbstbewusstsein zuwuchsen, den Menschen das Allgemeine
erfassen ließen und infolge einer endlosen Spiegelungsfähigkeit des Erkannten zu
einer exponentiellen Zunahme des Wahrgenommenen führten.
Wir
haben an anderer Stelle bereits von einem Urbewusstsein gesprochen, das die
Aufnahme der Richtung der die Welt belebenden Kraft ermöglicht. Definitionsgemäß
kann man dessen Beginn mit dem Beginn der Belebung gleichsetzen, ohne indessen
dies zeitlich oder örtlich eingrenzen zu können. Der Annahme eines
Urbewusstseins liegt bereits die Vorstellung einer Selbstidentität als Träger
dieses Bewusstseins zugrunde. Es ermöglicht ihm neben der Wahrnehmung auch schon
eine Betrachtung dieser Wahrnehmung und eine Abgleichung mit anderem
Wahrgenommen, was vor allem zur Korrektur eigenen Verhaltens und Abstimmung mit
dem Verhalten anderer Beteiligter erforderlich ist. Ob aber bereits damit eine
Realitätsvorstellung verbunden sein muss, erscheint zumindest als fraglich. Denn
es würde allein die Falsifikation
in der Weise ausreichen, dass bei einem der umzusetzenden Information nicht
entsprechenden Verhalten, dies auch im Hinblick auf das Verhalten anderer
Prozessbeteiligter, sich der handelnde Einzelne zwar der Abweichung als Irrtum
(im Sinne einer Falsifikation) bewusst wird und hierdurch eine ggf. auch weitere
Korrektur seines Verhaltens auslöst, ohne sich indessen hierbei über die
Gültigkeit der "Erkenntnis" ebenfalls bewusst zu werden. Diese Art einer
Erkenntnisgewinnung ist die der Evolution und selbst der menschliche
Erkenntnisprozess wird hiervon bestimmt. Das heißt des Menschen
Erkenntnisfähigkeit leitet sich letztlich schon von den Eigenschaften eines
Urbewusstseins her und bedarf -noch- nicht des Selbstbewusstseins, aber auch
noch nicht der Annahme einer Wahrheit, also einer Gültigkeit. Es reicht bereits
ein allgemeines und noch nicht gerichtetes Realitätsbewusstsein, mithilfe dessen
man allem, was man wahrnimmt, sei es endogen oder exogen (außerhalb seiner oder
in sich verursacht), Gültigkeit im Sinne einer Realität beilegt. Diese Art einer
Erkenntnisstruktur und damit auch die Evolution selbst setzt noch keine
besonderen Eigenschaften eines Selbstbewusstseins voraus und, das gilt es ganz
besonders zu betonen, das Selbstbewusstsein ist auch nicht im Sinne einer
Notwendigkeit in dieser Struktur bereits angelegt und folgt ebenso wenig aus
dieser Struktur. Andererseits kann es durchaus sein, dass sich eine ungerichtete
Realitätsvorstellung (im Sinne eines Alles ist gültig) auch, wie ja alle übrigen
Eigenschaften, im Selbstbewusstsein fortsetzt, dort aber durch ihre Ausrichtung
infolge einer gezielten Beurteilung eine neue Qualität entwickelt. Das
Selbstbewusstsein wurde hier stets als Fähigkeit des Erkennens des eigenen
Erkenntnisprozesses im Sinne sich gegenüberstehender endlos spiegelnder Spiegel
gedeutet, bei dem sich seine Fähigkeiten auf jeder Ebene der Spiegelung
wiederholen. Hierzu ist der Mensch (ohne davon andere Wesen ausschließen zu
wollen, was sich jedenfalls augenblicklich noch unserer Erkenntnis entzieht)
dadurch befähigt, dass er eine Vorstellung von einer allgemeinen Gültigkeit
besitzt, das ist die Wahrheit. Auch
die (richtungslose) Realitätsvorstellung des Urbewusstseins ist bereits Teil
dieser Wahrheit, etwa ermöglicht sie so erst die Vorstellung einer Gegenwart und
damit von der Zeit überhaupt und ebenso die eines Ortes und damit auch die des
Raumes. Das Besondere des Selbstbewusstseins besteht im Hinblick auf ihre
theoretische unendliche Spiegelungsfähigkeit, dass hierdurch das
Realitätsvermögen und damit die Vorstellung von der Wahrheit in jedem konkreten
einzelnen Vorgang der Spiegelung aufscheint und damit in jedem Einzelnen ihre
Allgemeinheit und damit ebenso ihre allgemeine Gültigkeit begründet, eine Art
Exponentialisierung des einzelnen Realitätserlebnisses. Das aber ist etwas
Besonderes, dass nicht bereits in der einfachen Erkenntnisstruktur eines
Urbewusstseins angelegt ist und dessen es gerade auch nicht zur Begründung der
Evolution bedarf.
Erkenntnis
ohne inhaltliche Wahrheit
Die
Vorstellung der Wahrheit hat für die Erkenntnis nur methodische Bedeutung und
ändert nichts am Prinzip der Erkenntnis allein durch Falsifikation, indessen
erweitert ihre Methode die Basis der Beurteilung des Irrtums. Die Möglichkeit
der Selbstbespiegelung und damit der methodischen Erkenntnis auf jeder Stufe
wiederholen zu können, eröffnet ein unbeschränktes Abstraktionspotential, das
die Fähigkeiten der Kommunikation vollends erst begründet.
Die
hierbei sich aufgrund der Eigenschaften des Selbstbewusstseins einstellende
Vorstellung einer (notwendigerweise allgemeinen und gültigen) Wahrheit, bedeutet
nicht, dass damit im Menschen ein Instrument geschaffen worden wäre, ihm die
Wahrheit konkret, das heißt im einzelnen Ergebnis auch aufzuzeigen. Mit einer
solchen Eigenschaft würde er selbst zu einem Allgemeinen und damit auch zum Göttlichen,
solche Eigenschaften aber sind dem Werden seines Lebens verschlossen. Das
Erkenntnisvermögen des Menschen bleibt beschränkt, wie auch das in der
Evolution, auf die Möglichkeit der Falsifikation, also einer Erkenntnis allein
des Irrtums.
Aus der bereits erwähnten Exponentialisierung des Realitätserlebnisses und damit
der Begründung einer Vorstellung von Wahrheit folgt indessen ebenso eine
Exponentialisierung der Erkenntnisse in Form der Begründung von Wissen und
Wissenschaft, die allesamt aber nur die Basis zur Erkenntnis des Irrtums
erweitern. Wissen sammelt die Erkenntnis des Irrtums und das Selbstbewusstsein
erlaubt infolge unbegrenzter Spiegelungen die Bildung von Theorien im Sinne von
Möglichkeiten zur Erklärung der einzelnen Wahrnehmung bis hin zu allen
Wahrnehmungen. Dies wäre ohne Vorstellung einer allgemeinen Gültigkeit im Sinne
einer Wahrheit nicht möglich, noch weniger deren Kommunizieren (und damit auch
eines feed backs) zu Wissenschaften. Im Wissen und in den Wissenschaften sind
die Wahrheit daher als Methode implementiert, ohne dass sie die Wahrheit jemals
besitzen könnten. Nunmehr sind Menschen in der Lage, sich in einem weitaus
größeren Umfang als im allein biologisch bedingten Umfeld mit anderen ihre
Erkenntnisse und damit Informationen mitzuteilen und sich zur virtuellen
Erzeugung ihrer Vorstellungen entsprechender Zustände abzusprechen. Kultur und
Gesellschaft beruhen hierauf, als deren Teil auch die Technik, mit der die
Erkenntnisse über die Informationen, die der unbelebten und vermutlich zunehmend
auch der belebten Natur zugrunde liegen, bei Nachbildungen verwertet werden.
Hier kommt nun eine weitere dem Selbstbewusstsein angehörende Eigenschaft hinzu,
die zu einer erneuten Exponentialisierung der nur denkbaren Möglichkeiten führt,
der Freiheit
des Willens.
Der
freie Wille als Eigenschaft des Selbstbewusstseins
Der
freie Wille ist eine Eigenschaft des Selbstbewusstseins und folgt aus der durch
dieses Bewusstsein eröffneten Möglichkeit, eine Wahrnehmung und damit auch
Erkenntnis auf jeder Stufe zu spiegeln. Dort kann zugleich ein jeder Wille
wirken, dessen Kraft gerichtet wird aus dem Wunsch, dem von einem Willen
erzeugten Unbehagen zu entkommen. Der Wille ist eine notwendige Funktion des
Realitätsbewusstseins, dem er eine Richtung gibt.
In
der Freiheit des Willens spiegelt sich die universelle Plastizität der Energie
ebenso wie im Selbstbewusstsein.
Auch
der Wille,
ist wie alles andere, was wir an uns wahrnehmen, eine Funktion unseres Lebens,
ein Ergebnis dessen Werdens und damit eine Eigenschaft unseres Leibes. Die
Willenskraft gründet auf dem Unbehagen, denn diese Kraft wirkt in uns dadurch,
dass sie Unbehagen hervorruft, dem wir, wenn wir die von der Kraft gewiesene
Richtung folgen, zu entkommen und das zudem wir noch in Wohlbefinden zu
verwandeln suchen. Der Schlaf ist nichts anderes als die Ruhe von dieser Kraft
und Träume brechen mit unterschiedlichem Gewicht dort stets ein, auch um die
Kraft selbst zu schärfen. Meditative Übungen schaffen ebenso ein wenig Ruhe von
den unbehaglichen Wirkungen dieser Kraft, natürlich ebenso manche Trägheit und
ebenso Räusche, die unseren Willen darin erlahmen, nach Wohlbefinden zu streben,
weil sie dieses ihm zu verschaffen vorgeben. Die Willenskraft ist gerichtet
durch das Leben, also dem Zweck der allgemeinen Belebung unserer Welt. Sie kann
indessen eine jede Richtung einnehmen, denn sie stellt nur einen Mechanismus
dar, eine Art Funktion, in die der Mensch mit seinen Entscheidungen einen der
Parameter eingibt. Der Willen des Menschen indes ist frei. Diese Freiheit aber
folgt aus nichts anderem als dem Selbstbewusstsein. Sie spiegelt die universelle
Plastizität der Energie. Energie selbst
begreifen wir als etwas Allgemeines und noch nicht Gerichtetes, der alle
Möglichkeiten des Wirkens (auch Bewirkens) innewohnen und die ergriffen werden,
indem die Energie zu bestimmten Kräften formiert
die so bestimmte Richtung einnimmt. Nicht anders verhält es sich mit dem Willen,
der als gedankliche Potenz auf der Grundlage seiner ihn selbst und das Denken
bestimmenden Bedingungen (wie nach Kausalität, Grund und Verneinung) jede Ebene
einnehmen und mit seinen Fähigkeiten beleuchten und auf ihr auch beschließen
kann. Der freie Wille folgt der Fähigkeit des Selbstbewusstseins zur
Selbstbespiegelung und ebenso der einer Erkenntnisgewinnung auf jeder nur
"denkbaren" Stufe. Es ist ein und derselbe Prozess. So wie ein Jedes Erkannte
und Gedachte überhaupt immer wieder zum Gegenstand sich seiner Selbst und dessen
jeweiligen Zustandes bewusst werdender Spiegelungen gemacht werden kann, kann
diese Wahrnehmung beurteilt und auf Gültigkeit überprüft werden. Mit dieser
Prüfung kann ebenso ein jeder Wille verbunden werden. Man kann den Willen
bereits als notwendige Funktion des Realitätsbewusstseins definieren, als eine
Eigenschaft, an der Wirklichkeit teilzuhaben. Erst durch den Aufstieg des
Urbewusstseins zum Selbstbewusstsein, als Bewusstsein seiner selbst, wächst mit
der Exponentialisierung der Erkenntnisse und damit auch der Selbsterkenntnisse
dem Willen als mögliche Teilhabe an der Realität seine universelle Freiheit zu.
Verallgemeinerung
der Wahrnehmung zur Willensfreiheit
Erst
durch den dem freien Willen immanenten Wunsch, Erkanntes auch real zu
vollziehen, gewinnt selbst bewusst Gewordenes eigene Realität. Daher ist
Freiheit eine notwendige Voraussetzung für Wissen und Wissenschaft, deren
eigentliche Bedeutung nur durch die Möglichkeiten des Selbstbewusstseins
begründet wird. Die Freiheit hier zu beschränken, entzieht dem Wissen den Boden.
Das Selbstbewusstsein beruht auf der Verallgemeinerung der Wahrnehmung und die
Freiheit auf die Übernahme dieser Verallgemeinerung durch den Willen, das Wissen
ermöglicht dem einzelnen und leiblich gebundenen Menschen im Einzelnen das
Allgemeine zu begreifen.
Dadurch
dass der freie Wille als notwendige Konsequenz aus der Entwicklung des
Urbewusstseins zu einem Selbstbewusstsein folgt oder genauer eine dessen
tragenden Eigenschaften geworden ist, kommt dieser Freiheit eine nicht weniger
entscheidende Bedeutung auch bei der Bildung von Wissen und seiner
Kommunizierung zu Wissenschaften zu. Erst durch die Freiheit des Willens, also
der Vorstellung dem jeweils Gedachten und Erkannten, gleich wie es zustande
gekommen ist, eine reale Bedeutung zu verschaffen, vervielfältigt sich der
Umfang eines infolge des Selbstbewusstseins möglichen Wissens in der
geschilderten Weise. Aus diesem Grunde ist die Willensfreiheit eine notwendige
Bedingung für die Bildung und Nutzung von Wissen, wie ebenso die politische
Freiheit (dies im Abstrakten und Virtuellen) eine nothwendige, das heißt
unverzichtbare Bedingung für die Wissenschaften ist. Die Vorstellung, den Inhalt
von Wissen und Wissenschaft durch Vorgaben, seien sie ethischer, ökonomischer
oder politischer Natur, inhaltlich bestimmen oder auch nur binden zu können, ist
nicht mit der die Willensfreiheit beherrschenden Allgemeinheit vereinbar. Dies
käme der Vorstellung gleich, ein Feuer aus Gründen des Feuerschutzes zum
Erlöschen zu bringen, um sich gleichwohl an ihm zu wärmen. Wissen steht an der
Schwelle zum Allgemeinen, das in Form von Information auf den Einzelnen in
seiner leiblichen Existenz trifft. Der Idealismus weist
der Wahrnehmung des Allgemeinen in Form von Wissen als dem Einzelnen verfügbare
Information selber eine eigene allgemeine Bedeutung zu und glaubt darüber, dem
Gedachten Realität, mithin Gegenständlichkeit zu verleihen. Tatsächlich ist es
allein sein Verhalten und das anderer Einzelner, die hierdurch der der
Information entnommenen Idee die ihr zugeordnete Wirkung beilegen. Durch den
gedanklichen Kunstgriff, diese Wirkungen dem Begriff, also etwa der Idee,
letztlich also der Information, zuzuordnen und zugleich diesem damit ebenso die
eigentliche Realität zuzuweisen, will man dem Wissen einen eigenen allgemeinen
Inhalt zuzukommen lassen. Damit wird Wissen instrumentalisiert und in dieser
Weise auch zum messbaren Gegenstand für andere Zwecke gemacht. Hierauf gehen
Ansinnen zurück, Wissen und Wissenschaft zu ideologisieren und zugleich auch
besonderen ethischen Anforderungen zu unterwerfen. Wie der Idealismus überhaupt
beruht aber dies auf der Verwechslung von Ursache und Wirkung. Ursache ist die
Information, deren Eigenschaften allgemein sind, Wirkung ist jeweils das
Verhalten eines Einzelnen, das niemals allgemein ist, auch dann nicht, wenn es
das Ergebnis des Zusammenwirkens vieler Einzelner ist, denn gegenständlich und
real kann stets nur Einzelnes etwas bewirken. Ein Allgemeines kann nur über die
Information des Einzelnen Wirkungen zeitigen und dies wiederum nur im Einzelnen.
Aus diesem Grund kann eine Information als solche und damit auch nicht das
Wissen nicht unmittelbar an irgendwelchen vorgegebenen Maßstäben gemessen und
hierdurch bedingt werden. Solche Anforderungen können erst gestellt werden, wenn
das Allgemeine des Wissens zum Einzelnen der sie umsetzenden Beteiligten
gewandelt wird. Deswegen sind Wissen und Wissenschaft frei und ihre Inhalte
können nicht darauf hin ausgerichtet werden, in welcher Weise der Einzelne das
Wissen verwenden mag. Daher leiden Wissen und Wissenschaft auch stets, wenn, aus
welchen Gründen auch immer, versucht wird, ihre Freiheit zu beschränken. Es
verhält sich nicht anders als mit der Gedankenfreiheit, die jede gedankliche
Möglichkeit umfasst, selbst die wunderlichsten und ebenso die widerlichsten,
dennoch eine Eigenschaft, die Menschen erst zu einem gesetzten Normen gerechten
Verhalten (dies wiederum im Einzelnen) befähigen. Dies alles ist zwingend und
vorgegeben, denn die Freiheit korrespondiert mit dem Allgemeinen und ein
wirkliches Allgemeines wäre nicht allgemein, wäre es durch irgendetwas
beschränkt. Das Selbstbewusstsein erklärt sich aus der Verallgemeinerung der
Wahrnehmung, hier erläutert an der Metapher der sich ewig spiegelnden Spiegel,
keine der Spiegelungen ist durch ethische, politische oder sonstige
Anforderungen beschränkt, sonst wären sie nicht endlos und allgemein. Demselben
Allgemeinen entstammt die Freiheit des Willens mit seiner Potentialität zur
Spiegelung eines jeden Gedankens. Wissen macht alle hierbei entstehenden und
entstandenen Wahrnehmungen beliebig wiederherstellbar, mithin erfahrbar, in
kommunizierter Form schließlich als Wissenschaft. Wir stoßen hier auf
Zusammenhänge, die über das Einzelne eines jeden Werdens, dem allein das Leben
entstammt, weit hinausgehen.
Wahrnehmung
und Erfahrung des Allgemeinen
Die
Information, wie sie etwa den Leben bewirkenden Prozessen zugrunde liegt, ist
selber nicht sterblich, anders als das Werden benötigt sie weder einen Anfang
noch ein Ende, sie hat daher Teil am Allgemeinen des Seins, das ist und nicht
wird. Sie liegt auch der allgemeinen Belebung der Welt zugrunde, deren Teil das
einzelne Leben ist, das aber über es hinausweist, nicht anders als die
Information. Das Bewusstsein als solches ermöglicht dem Einzelnen die
Wahrnehmung der Information, aber erst das Selbstbewusstsein schafft die
Dimension zur Wahrnehmung des Allgemeinen, eine Idee, der der Mensch die
Vorstellung von Zeit, der Wahrheit und des Glücks entnimmt. Das Wissen führt ihn
zur Grenze des Allgemeinen, erleben kann er es aber nicht dessen Hilfe, wenn
überhaupt, dann allein mit dem Gefühl.
An
anderer Stelle wurde die Information, die selber eine der Grundlagen eines jeden
Lebens ist, diesem wegen der Sterblichkeit allen Lebens gegenüber gestellt.
Jedes Leben ist ein Werden, jedes Werden hat einen Beginn und dann ein Ende,
wenn die an den es begründenden Prozessen beteiligten Glieder sich nicht mehr
entsprechend der vorgegebenen Information verhalten. Die Information selber
indessen, wie sie uns etwa als genetische Anweisungen bekannt ist, ist nicht das
Ergebnis eines Werdens und bedarf deswegen auch keines Anfangs oder keines Endes
(ungeachtet der Fähigkeit des menschlichen Verständnisses sich alles nur als
Prozessergebnisse vorstellen zu können). Wenn wir von dem Beginn oder dem Ende
einer Information sprechen, dann meinen wir in Wirklichkeit die materiellen
Träger der die Information repräsentierenden Symbole. Diese Träger, wie Papier
oder auch Zellen und deren Gewebe sind prozessabhängig, entstammen also einem
Werden und verlieren ihre Eigenschaften, wenn die sie bewirkenden Teile sich
nicht mehr getreu der für sie selbst geltenden Informationen entsprechend
verhalten. Die Information indessen kann beliebig von einem Träger auf einen
anderen übertragen werden, was ein technisches und kein informelles Problem ist.
Somit erleben wir Information als etwas, das über ein einzelnes Werden
hinausweist, das zudem nicht sterblich ist. Daher können wir etwa genetische
Codes auch körperlichen Resten ehemals lebender Lebewesen, soweit noch
vorhanden, entnehmen und damit die das Leben der Spezies bestimmt habenden
Informationen aufdecken. Wenn wir die allgemeine Belebung der Welt, wovon jedes
einzelne lebende Wesen nur ein Teil ist, als einen eigenen selbständigen Vorgang
begreifen, dann ist es die Information, die dieses Allgemeine kennzeichnet und
das Einzelne mit diesem Allgemeinen verbindet, genauer das Einzelne Teil des
Ganzen werden zu lassen. Das einzelne Leben trägt mit seinem Werden zu dieser
Belebung ebenso örtlich durch sein Bewirktsein wie zeitlich durch seine
Fortpflanzung bei. Im Wesen der Information findet der Einzelne somit etwas ihm
Vorgegebenes und ebenso über ihn Hinausweisendes, beides Eigenschaften, die
keinem Werden entstammen können, dieses aber bedingen und bestimmen. Das ist das
Allgemeine des Seins, also desjenigen, das ist und von keinem Anfang abhängt und
aus sich heraus kein Ende kennt. Richtig, höre ich die Vertreter des Idealismus
rufen, deswegen finden wir, sagen sie uns, das Allgemeine, Bleibende und damit
Seiende in der Idee und nicht im gegenständlichen Werden. Gefehlt erwidern wir,
denn ihr sprecht vom Wissen und nicht von der Information. Denn Wissen macht als
menschliche, mithin leibliche Eigenschaft, für den Einzelnen die Information
überhaupt erst beherrschbar. Wissen ist, wie oben ausgeführt, die Fähigkeit,
Wahrgenommenes beliebig wieder wahrzunehmen, was aber nicht der Wahrnehmung ein
eigenes Leben einhaucht, aber gleichwohl im Idealismus hinsichtlich der aus
Wissen hergeleiteten Ideen behauptet wird. Dies ist die bereits erwähnte
trickreiche idealistische Vorverlagerung. Wissen führt uns als Instrument zur
Beherrschung unserer Wahrnehmungen zur Grenze des Allgemeinen und damit auch zu
dessen Wahrnehmung. Dass wir auf diesem Wege das Allgemeine überhaupt wahrnehmen
können und nicht nur wie blind ins grenzenlose Weite oder auch gelähmt auf eine
sich endlos im Raum erstreckende Mauer starren, verdanken wir den Fähigkeiten
des Selbstwusstseins, mit dem Allgemeinen in Form unserer Freiheit, mithin mit
einer Auswirkung der universellen Plastizität der Energie umgehen zu können -
und sei es nur, dem Menschen eine Idee vom Allgemeinen zu verschaffen, mit dem
viele das Göttliche gleichsetzen und weswegen sie daher mit ihren allein im
Leiblichen begründeten Möglichkeiten versuchen, das Göttliche hierüber zu be-
und schließlich auch zu ergreifen. Dieser Wahrnehmung entnehmen wir die
Vorstellung von einem Sein und erfahren
so Zeit (über die Fiktion einer Gegenwart), Wahrheit (als Garant der
Übereinstimmung mit der Realität) und Glück (als
Wahrnehmung eines bedingungslosen Zustands eines Seins). Das Wissen, dem wir die
Möglichkeit des Umgangs mit der Vorstellung und auch dem Eindruck des
Allgemeinen verdanken, erstarkt aber niemals zu eigener Realität und
Geltungskraft, es bleibt für die Menschen ausschließlich deren eigenen
Bedingungen unterworfen. Deswegen kann das Wissen dem Menschen nie den Weg zum
Göttlichen weisen oder ihm gar ein Göttliches zeigen, da steht nach Hesiod schon
der Gott Eros davor. Wissen ebenso wie Wissenschaft dienen der Erkenntnis, eine
Erkenntnis von einem Sein aber ist dem Menschen um seiner Menschlichkeit willen
entzogen oder auch verbaut oder auch nur nicht möglich. Erst wenn er das Wissen
hinter sich lässt und nur noch dasjenige wahrnimmt, das ihm letztlich von allem
erst ein Fühlen verschafft, kann es ihm gelingen, sein Fühlen zu einem Teil
eines gefühlten Allgemeinen zu machen, um sich mit ihm zu vereinigen
und worin er höchste Glücksseligkeit zu finden vermag.
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